Papstbesuch in Deutschland - Hamburger Institut für angewandte Spiritualität

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Der Papst Benedikt XVI. in Deutschland   (m\'f6glicher download als pdf)
ein Resümee der Violetten - Partei für spirituelle Politik (24.09.2011)

Kaum ein Ereignis hat in der letzten Zeit so viel medialen Wirbel gemacht, wie der Besuch des Oberhauptes der katholischen Kirche in Deutschland und speziell seine Rede im deutschen Bundestag. Momentan kehrt in die Diskussionen wieder Ruhe ein, es scheint, es bleibt bei einem freundlichen Besuch, der so dahinplätschert, ohne besonders herausragende Ereignisse. Aber ist dies wirklich so?
Der Papst hat im Bundestag eine philosophisch-theologische Rede gehalten, welche speziell die handelnden Politiker zu Verantwortung gemahnt, Rechtsstaatlichkeit und Ethik in den täglichen Fokus ihrer Wertebasis und der daraus folgenden Bemühungen zu stellen.
Dies kann den handelnden Politiker nicht oft genug und nicht deutlich genug gesagt werden.
Wenn beispielsweise die Landwirtschaftspolitik in ihrer Lobbyhörigkeit immer größere Tiermastanlagen mit den entsprechenden Riesenschlachthöfen zulässt und gar fördert, so ist dort jeder Respekt vor der Schöpfung verloren gegangen.
Von vielen Politikern werden halbherzige Forderungen im Kampf gegen die Armut gestellt, wie Mindestlöhne oder Rentenaufstockung. Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens könnte einen Großteil der sozialen Probleme mit einem Streich auflösen. Die Gegner dieser Lösung reden von ‚Gerechtigkeitsproblemen'. Das heißt doch wohl, dass sie den inneren Wert des Begriffes ‚bedingungslos' nicht verstanden haben. Hierzu hätte der Papst noch viel deutlicher die bedingungslose Liebe Gottes herausstellen können. Wenn vor Gott alle Menschen gleich sind, wieso sollten die Politiker sich anmaßen zu entscheiden, wer mehr oder weniger Teilhabe an der Gesellschaft verdient hat?
Ich befürchte allerdings, dass nach diesem Wochenende die Politiker des Bundestages das leichte anklingeln ihrer Herzen wieder vergessen haben, und zur Tagesordnung übergehen. Umso mehr möchte ich hier an die Mündigkeit aller Bürger appellieren, fordern Sie von Ihren Abgeordneten eine Wertediskussion.
Hohe Erwartungen gab es an den Papst bezüglich kritischer Aufarbeitung der Kirchengeschichte und Schritte zur Lösung anstehender Reformaufgaben der katholischen Kirche. Dies war sicher genauswenig realistisch, wie vor zwanzig Jahren von Erich Honecker eine flammende Rede zur Erneuerung zu erwarten. Diese Rückerinnerung an die Wendezeit kann den deutschen Katholiken aber aufzeigen, dass die Verantwortung und die Handlungsfähigkeit an der Basis liegen.
Hiermit kommen wir zum herausragendsten Ereignis des Papstbesuches in Deutschland. Wenn Papst Benedikt XVI. in Thüringen ein Kloster besucht, in dem Martin Luther wichtige Arbeiten zur Reformation der Kirche geleistet hat, dann ist dies doch ein Signal, wie es größer gar nicht sein könnte. Momentan wird leider nur über die Auswirkungen auf die Ökumene diskutiert, das heißt die Annäherung der beiden christlichen Kirchen. Viel wichtiger ist doch das Zeichen, welches der Papst ohne Worte an die Katholiken sendet. Schaut her, was Luther damals getan hat, ist auch im Sinne Gottes. Macht Euch daran, Euere Kirche zu entwickeln, in Eurem Sinne!
Eine wesentliche Anmerkung soll noch gestattet sein. Warum sind beim Papstbesuch so unglaublich hohe Sicherheitsvorkehrungen notwendig? Wieso ist der Papst scheinbar so viel mehr gefährdet, als beispielsweise der Dalai Lama? Nach den Resonanz-und Spiegelgesetzen sollte jeder Katholik sich fragen, wieso sein Glauben auch so viel Hass erzeugt. Die Beantwortung dieser Frage durch jeden Einzelnen kann sehr viel zur Liebe in der Welt beitragen.
herzlichst
Frank Sohr
Landesvorsitzender Hamburg
Die Violetten, Partei für spirituelle Politik


 
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